Sie wollen 200-mal zur Blutspende gehen
Weitere Termine stehen fest
Werl – Bereits 160-mal hat Hubert Ulbrich am Donnerstag Blut gespendet. Seit 1978 geht der 66-jährige Werler fast regelmäßig zum Aderlass. Er erinnert sich noch genau an die Anfänge. Seinem Vater Ernst Ulbrich wurden rund zwei Drittel seines Magens im damaligen Krankenhaus in Wimbern weggeschnitten. „Er benötigte viele Blutkonserven.“
Das war für ihn der Grund, mit seinen Blutspenden auch anderen Leuten zu helfen. So ging er mit seinem Vater Ernst noch in der alten „DRK-Baracke“ hinter dem Werler Rathaus zum Blutspenden. „Damals war noch Benno Moessing der Blutspendebeauftragte“, so Ulbrich. Der Gedanke, anderen Menschen mit seinem Blut zu helfen, hat ihn bis heute nicht verlassen. So dankbar war er damals, dass auch seinem Vater mit diesen Konserven geholfen werden konnte.
Weil er jetzt so häufig spenden war, hat er auch ein kleines Ziel vor Augen. Die 200 Spenden möchte Hubert Ulbrich gerne voll bekommen. Doch das dauert bei vier Spenden im Jahr noch einige Zeit. Er möchte auf jeden Fall so lange spenden, wie es seine Gesundheit zulässt.
Der Wickeder Johannes Mackenbruck ist der 200. Spende schon deutlich näher. Am Donnerstag war er bereits zum 194. Mal zum Aderlass beim DRK-Ortsverein in Werl. Der 74-jährige Wickeder fiebert seiner 200. Spende entgegen, die er auf jeden Fall noch abgeben möchte. Wenn er alle Spendetermine bis dahin wahrnehmen kann, wäre seine Jubiläumsspende im Januar 2025. Wenn die Gesundheit mitspielt, können Spender bis zum 76. Lebensjahr zur Blutspende kommen.
Der Werler Blutspendebeauftragte Michael Bäcker hat gehört, dass die Höchstaltersgrenze für Blutspender wegfallen soll. Festgeschrieben werden soll stattdessen künftig eine individuelle Feststellung der Spendertauglichkeit nach ärztlicher Beurteilung. Dies würde den Wickeder Johannes Mackenbruck nicht betreffen, weil er seine Jubiläumsspende noch im derzeit zugelassenen Spendenalter erreichen würde.
An seine erste Spende kann er sich kaum noch erinnern. Er weiß nur, dass er in den 1970er Jahren in der Grundschule in Niederense angefangen hat, Blut zu spenden. Dann ist er nach Wickede ins Bürgerhaus gegangen. Nun ist er schon seit zehn Jahren in Werl. „Da gefällt es mir einfach sehr gut“, sagt er. „Wir konnten damals nur zweimal im Jahr zum Spenden gehen“, denkt er zurück. Sonst hätte er die 200. Spende schon lange hinter sich.
Bisher hat beim Ortsverein Werl nur Manfred Wick die 200 Spenden erreicht. Wenn keiner vor Johannes Mackenbruck die 200. Jubiläumsspende abgibt, wäre er in Werl der zweite Spender, der diese hohe Zahl erreicht.
Am Montag ist im DRK-Heim noch mal von 16 bis 20 Uhr ein Blutspendetermin. In Holtum kann am 21. Juli von 17 bis 20 Uhr in der Schützenhalle gespendet werden. Michael Bäcker erinnert daran, dass Blutspenden für die Versorgung von Patienten enorm wichtig sind. Und er appelliert an die Bürger, zum Spenden zukommen, da besonders in der Ferienzeit viele Familien im Urlaub sind und die Blutkonserven knapper werden. (Soester Anzeiger v. 15.Juli 2023 toni)