Lebenslanges Herzblut für das Rote Kreuz: Trauer um Herbert Grüger
Ehrenmitglied unseres Ortsvereins ist mit 89 Jahren verstorben
Werl – Mehr „Blut-Spende“ geht kaum – denn Herbert Grüger gab nicht weniger als sein Herzblut für das Deutsche Rote Kreuz in Werl. Das DRK war wie seine „2. Familie“, ein großer Teil seines Lebens, über das nur noch die blutsverwandte Familie ging. Nun aber blutet ihnen allen das Herz. Denn Herbert Grüger ist kurz vor seinem 90. Geburtstag verstorben. Ein Herz, das für die Familie und für das DRK pochte, schlägt nicht mehr.
Rund 72 Jahre beim Roten Kreuz – das sagt alles über den Ehrennadelträger der Stadt Werl und das Ehrenmitglied des Ortsverbandes. Als „Rotkreuzler mit Leib und Seele“ beschreiben ihn Wegbegleiter. Ein bisschen war es ihm ja in die Wiege gelegt worden, war doch schon sein Vater beim DRK tätig gewesen. Das Erbe sollte ein sehr langes Stück Lebensweg werden, in das Herbert Grüger eben jenes Herzblut steckte. Am 30. August 1950 war er eingetreten in den Ortsverein Werl des DRK mit gerade einmal 18 Jahren. 1953 wurde er Schriftführer, von 1965 bis 1972 war er Vize-Bereitschaftsführer im Ortsverband, arbeitete im Kreis- und Landesverband des DRK und wurde 2002 Vizevorsitzender im OV Werl.
Dabei entsprach gerade der Vizeposten auch dem Naturell. Denn sich in den Vordergrund zu stellen war seine Sache nie. Unaufdringlich, bescheiden, lieber ein Mensch der zweiten Reihe, aber dort zupackend – so beschreiben ihn Freunde. Das beste Beispiel sei der Karneval für Senioren gewesen, den Grüger mit organisierte. Er sei jederzeit bereit gewesen, im Hintergrund die Fäden zu ziehen – „aber in die Bütt wollte er nicht.“ Dazu passt auch der Abschied dieses Mannes, für den das Wort „Urgestein“ erfunden scheint: Die Beerdigung hat in aller Stille im engsten Familienkreis stattgefunden.
Ende 2021 hatte der DRK-Ortsverein Grüger für dessen jahrzehntelanges Engagement geehrt, nachdem die Ehrung zur 70-jährigen Mitgliedschaft wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war. Eine Abordnung, angeführt vom DRK-Vorsitzenden Bernd Reinold, besuchte ihn im Seniorenheim, dachte an die vielen Jahre der Zusammenarbeit und die Verleihung des DRK-Ehrenzeichens im Jahr 2004. Reinold betonte dort das Verantwortungsbewusstsein, seine Genauigkeit und Verlässlichkeit. (aus Soester Anzeiger vom 15. Juni 2022 - bus)