Bericht aus Soester Anzeiger vor 30 Jahren (1987)
Verkauf Alte Schule nur ein Gerücht
Alte Schule erweist sich als praktisch unverkäuflich. Die ehemalige Landwirtschaftsschule am Kurfürstenring erweist sich nach wie vor als praktisch unverkäuflich. Mit dieser eindeutigen Aussage hat Kreisrechtsdirektor Dr. Siebecke Gerüchte über einen angeblich kurz bevorstehenden Verkauf der Immobilie zerstreut. Beruhigen wird es vor allem die engagierten Künstler der Gruppe „K 31“, die in mühevoller Kleinarbeit aus den renovierungsbedürftigen alten Schulräumen Ateliers gemacht haben. Auch die beiden zur Miete im Haus wohnenden Familien werden Weihnachten und den Jahreswechsel gelassener feiern können.
Zwar gab es in der Tat in jüngerer Vergangenheit wieder einen Interessenten für das Gebäude, doch hatten dessen Gespräche mit dem Kreis Soest nie ein konkretes Stadium erreicht, da „das Angebot einfach unbefriedigend war“, wie Dr. Siebecke erklärte. Wie gleichwohl Gerüchte aufkommen konnten, die Schule stehe kurz vor dem Verkauf, ist vor diesem Hintergrund unverständlich.
So erfreulich die klare Auskunft aus dem Kreishaus ist, so sicher ist ferner, daß die Situation auf dem Immobilienmarkt eine kurzfristige Veräußerung der alten Schule auch weiterhin als schwer vorstellbar erscheinen läßt. Nur: Übersehen werden darf nicht, daß der Kreis Soest unverändert ein Interesse daran besitzt, das Gebäude loszuwerden – stützen kann sich die Behörde auf einen Kreistagsbeschluß aus dem Jahre 1981. Im Klartext: Bietet in absehbarer Zeit ein Käufer genügend Geld, dann sind die Künstler ihr Domizil los. Es sei denn, der Beschluß würde revidiert, und es fände sich jemand, der sich dafür einsetzt, daß aus dem Provisorium ein Dauerzustand wird. Die Künstlergruppe findet große Beachtung, hat – mit Unterstützung des Kreiskunstvereins – Geld und vor allem viel Arbeit in die Instandsetzung investiert. K 31 – das ist ein Begriff unter Künstlern weit über die Hellwegstadt hinaus. Würden sie vor die Tür gesetzt – der Nutzungsvertrag läßt dies mit 14- tägiger Kündigungsfrist zu – , dann würde dies gewiß nicht eben zustimmend zur Kenntnis genommen.
Donnerstag, 17. Dezember 1987 (aus Soester Anzeiger vom 16.12.2017)
Im Jahr 1988 wurde das Gebäude vom DRK OV Werl gekauft und ist bis heute unser "Heim".