WERL  „Es war kein ruhiges Jahr, wie man es sich eigentlich jedes Mal auf Neue wünscht, aber schließlich konnten wir 100 Jahre DRK Ortsverein feiern“, mit diesen Worten leitete Martin Potthoff am Donnerstagabend seine letzten Amtshandlungen bei der Mitgliederversammlung ein. Nach acht Jahren sah er sich aus beruflichen Gründen nicht mehr im Stande, die selbst auferlegten Aufgaben als Vorsitzender des Ortsvereins weiter fortzuführen. Ein Schritt der ihm sicherlich nicht leicht fiel, wie er selbst betonte.

Mit Stolz blickte er auf seine zurückliegende Amtszeit. In einer kurzen Bilanz ließ er diese Zeit noch einmal Revue passieren. Anfangs eher ruhig, musste Potthoff einige schlaflose Nächte in Kauf nehmen, als 2009 der Kreisverband Soest Insolvenz anmeldete. Doch auch diese ungewohnte Situation meisterte er mit dem Vorstandsteam für den Ortsverein. Es gab jedoch auch viele schöne Momente und es konnte in dieser Zeit einiges bewegt werden, beschrieb Potthoff. Besonders hervorzuheben sei, dass der Ortsverein seit 2014 „schuldenfrei“ ist. Natürlich hatte sich der Vorstand im Vorfeld Gedanken über eine möglich Nachfolge gemacht (wie bereits berichtet). Der neue Mann heißt Bernd Reinold und wohnt gleich nebenan am Stadtgraben. Ein Quereinsteiger ohne Rotkreuz-Vorerfahrung. Er habe das DRK nicht von der Pike auf erlebt, wie sein Vorgänger, der 34 Jahre dem Ortsverein angehört und werde deshalb seine neue Aufgabe aus einem anderen Sichtwinkel betrachten. „Ich stelle mich dieser Herausforderung“, ließ der 56-jährige gelernte Bankfachwirt wissen. Der Unterstützung seitens seiner Vorstandskollegen kann er sicher sein, wie Klaus Eickenbusch in seiner Funktion als Wahlleiter bestätigte. Ohne Gegenstimme wählte die Mitgliederversammlung ihren neuen Vorsitzenden. Der Mitgliederversammlung wohnten auch zwei Vertreter des Kreisverbandes Lippstadt-Hellweg bei. Heinz Siegfried Gosmann, stellvertretender Vorsitzender, und Heinrich Gehlmann, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, gratulierten dem neuen Vorsitzenden und verabschiedeten Martin Potthoff im Kreise seiner Helferschaft. Bei den vorgeschalteten Tätigkeitsberichten wurde ein Mitgliederrückgang deutlich. Die Zahl der Mitglieder hat sich nochmals verringert und liegt mittlerweile bei 812 Personen. Auch die Blutspende musste Einbußen hinnehmen. Die Anzahl der Blutspender fiel 2014 geringer aus als im Vorjahr. Es häuften sich Beschwerden hinsichtlich längerer Wartezeiten beim Blutspenden, was auf strukturelle Veränderungen des Blutspendedienstes zurückzuführen ist. Dieses Defizit soll mit erhöhtem Personalaufwand in diesem Jahr entgegengewirkt werden.

Quelle: Soester Anzeiger (Ausgabe Werl) vom 21.02.2015