Mitgliederversammlung 2023
Mitgliederschwund beim DRK - Zahl der passiven Rotkreuzler geht drastisch nach unten
Werl – Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Werl hat mit Mitgliederschwund zu kämpfen. Seit Jahren geht die Zahl der Rotkreuzler drastisch nach unten. Zwar hat der Ortsverein noch 530 Zugehörige, vor rund 20 Jahren zählte das DRK Werl aber noch 1500 Mitglieder.
Der Vorsitzende Bernd Reinold und sein Vorgänger Martin Potthoff führen das auf den fehlenden Nachwuchs zurück. „Es kommen kaum Kündigungen bei uns an, aber wir verlieren unsere Mitglieder durch Versterben, und es rücken kaum neue Leute nach“, sagte Bernd Reinold. So hat der Ortsverein innerhalb von gut 20 Jahren 1000 Mitglieder verloren.
So auch Friedhelm Röhling, der vor knapp zwei Wochen im Alter von 82 Jahren verstarb. Er gehörte dem Vorstand an. Sein Tod reißt im Ortsverein eine große Lücke. Bernd Reinold erinnerte an die großen Verdienste von Friedhelm Röhling, der noch mit mehr als 80 Jahren mit dem Ortsverein im Ahrtal-Hochwassergebiet im Einsatz war. Postum wurde Friedhelm Röhling bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend für seine besonderen Verdienste zum Ehrenmitglied des Werler DRK-Ortsverein ernannt.
Im vergangenen Jahr sollte eigentlich die Bewirtschaftung der Parkplätze vor dem DRK-Haus umgesetzt werden. Zunächst sei es für die Rotkreuzler schwierig gewesen, einen Ansprechpartner bei der Stadt zu erreichen. „Dann mussten wir erfahren, dass die Stadt angabegemäß keine Bewirtschaftung von reinen Kundenparkplätzen vornimmt“, so Reinold. Parkplätze vor dem Haus müssten nicht nur Besuchern des Hauses zur Verfügung gestellt werden. Ob das so stimmt, habe der Vorstand nicht weiter verfolgt, weil dieser den Eindruck habe, dass das Thema nicht wirklich von Interesse sei.
Ebenfalls nicht weiter verfolgt habe das DRK den Einbau eines Aufzuges. Bernd Reinold sehe dafür zurzeit keinen ausreichenden Nutzen im Verhältnis zum erforderlichen Aufwand. Zwar sei der Bau eines Aufzugs mit Fördermitteln umsetzbar gewesen. Dagegen sprechen laut Reinold die Folgekosten und der Zeitaufwand: „Hier fehlen uns aktuell definitiv die Kapazitäten.“ Das DRK wolle sich erst einmal auf den Erhalt des Gebäudes konzentrieren.
Eine neue Satzung, die erstellt wurde auf Basis der durch den Landesverband vorgegebenen Mustersatzung, liegt zur Genehmigung beim Kreisverband. Diese soll in einer außerordentlichen Versammlung den Mitgliedern zur Genehmigung vorgestellt werden.
Michael Bäcker berichtete von den Blutspenden. In diesem Jahr kamen rund 2140 Spender, davon 110 Erstspender, zu den Terminen. Das waren 20 Spender weniger als ein Jahr zuvor. Allerdings hat sich die Zahl der Erstspender um 18 Personen erhöht. In diesem Jahr finden aber noch zwei Termine statt – am 28. November in Holtum sowie am 20. und 21. Dezember im Blutspendemobil auf dem Werler Marktplatz. Das System der vorherigen Anmeldung zur Blutspende habe sich bewährt, so Bäcker.
Mit Manfred Wick hat das DRK Werl zurzeit nur einen Ausbilder. In diesem Jahr fanden 58 Kurse statt, die von 688 Teilnehmern besucht wurden. Das waren neun mehr als noch vor einem Jahr. Zudem gibt es noch acht weitere Kurse in diesem Jahr. Die Nachfrage nach Erste-Hilfe-Kursen sei sehr hoch. (Soester Anzeiger v. 20.11.2023 - toni)